Ein schneckenfreies Hochbeet ist eine Illusion

Im österreichischen Radio gibt es eine Sendung „Vom Leben der Natur“.
Jede Woche ist einem anderen Thema gewidmet, über das von montags bis freitags jeweils etwa 5 Minuten gesprochen wird.  Vor kurzem war es das Thema „Garten„. An einem Tag wurde über den altersgerechten Garten gesprochen, in dem zum Beispiel Hochbeete das Gärtnern erleichtern. Zudem wären Hochbeete meist schneckenfrei, da Schnecken nicht so weit kriechen würden.
Also, ich weiß ja nicht, was für transusige Schnecken in Österreich unterwegs sind, aber die Kölner Schnecken scheuen keinen Weg.
Dieses Hochbeet haben wir im Mai 2006 aus unbehandelten Douglasienstämmen gebaut. Ein Förster als Holzlieferant, 2 starke Männer, einer davon versiert im Umgang mit der Motorsäge – mehr braucht es nicht. Innen ist das Beet nicht wie ein klassisches Hochbeet aus verschiedenen Lagen Ästen, Laub etc. aufgebaut. Stattdessen sind die Seitenwände des Beetes innen mit einer Folie ausgekleidet, damit mir die Erde nicht zwischen den Stämmen herausgeschwemmt wird. Die unterste Schicht im Beet besteht aus einer Lage Kies, darüber ein wasserdurchlässiges Vlies und dann wurde mit Erde aufgefüllt.
 6 Jahre sind nun vergangen und die Stämme verwittern zusehends.  Schnecken fühlen sich in allen Holzritzen wohl, kriechen überall im Beet herum. Schnecken mit Haus, die fiesen rötlichen Nacktschnecken, kleine weiße Nacktschnecken. In den Stämmen wütet der Holzwurm. Ich bilde mir ein, dass ich ihn an ruhigen Tagen höre, krrk, krrk, krrk höre ich sein Beissen. Kleine Häufchen Sägespäne liegen mal hier und mal da.
Links im Hochbeet wächst eine Mädchenkiefer, sie ist ja ganz schön gewachsen, allerdings wäre sie „in Freiheit“ sicher üppiger.
Mein Moorbeet, rechts im Hochbeet, ist dort wunderbar untergebracht. In einer angenehmen Höhe kann ich jede kleine Veränderung im Auge behalten. Allerdings finden auch die Schnecken das Moorbeet toll, auch in der größten Hitze ist die Erde nass. Das Moorbeet ist ja in einer wasserdichten Wanne untergebracht und nur ganz oben am Rand habe ich ein Loch hineingebohrt, damit mir das Wasser nicht überläuft. Also maximale Feuchtigkeit für die Schnecken.

Über Pekü

Kleine Biotoperkundung meines Umfeldes
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